Nachdem nunmehr eine lange Zeit ins Land gestrichen ist seit meinem ersten Blogeintrag (das war tatsächlich Oktober 2014!), melde ich mich heute ENDLICH bei euch mit spannenden Neuigkeiten!

Vor drei Wochen hat sich das lang Ersehnte zugetragen – Mercy Ships hat mir angeboten, für einige Monate aufs Schiff zu kommen! Nach vielen organisatorischen Unternehmungen und Gesprächen mit meinen Vorgesetzten und der Klinikleitung habe ich nun grünes Licht für mein Vorhaben bekommen und werde von Anfang Oktober bis voraussichtlich Februar auf der Africa Hope vor Madagaskar sein!

Ich freue mich riesig, auch wenn noch allerhand Herausforderungen auf mich zukommen, die sich momentan etwas in den Vordergrund drängen. Am spannendsten ist dabei für mich vor allem die Frage nach meiner finanziellen Zukunft, da ich für die gesamten fünf Monate ja kein Gehalt bekommen werde und in Madagaskar monatliche laufende Kosten von ungefähr 1800 Euro haben werde – plus Flugkosten. Aber es haben sich sogar schon Unterstützer aus meinem Freundeskreis gemeldet – und einen Teil bezuschusst mein Arbeitgeber (WOW!)

Ich fühle mich insgesamt so, als ob dieser Teil mit den Finanzen mein Schritt aufs Wasser sein wird – und obwohl es sich jetzt doch ein bisschen anfühlt, als ob ich schon untergehe, so habe ich mich entschieden diesen Schritt (übers Wasser aufs Schiff sozusagen 😉 ) zu tun und bin gespannt auf alle Möglichkeiten, die sich mir auftun werden! Die organisatorischen Aufgaben, die sonst noch so momentan auf mich zukommen, sind auch recht beeindruckend – Impfungen, Pensionskasse, AHV (was war das eigentlich nochmal?), Krankenversicherung, laufende Kosten daheim, während ich weg bin – Wohnung, laufender Handyvertrag, Auto – Fragen über Fragen, die ich in den nächsten Wochen klären werde 🙂

Mehrmals täglich versuche ich mir auszumalen, wie das Leben auf dem Schiff aussehen wird – das Schlafen in der 10-Bett Kajüte, das Arbeiten an herausfordernden medizinischen Fällen in multikulturellen Teams, das Material und die Medikamente, mit denen ich arbeiten werde, das Land – und vor allem die Menschen. All diese Menschen, die ich kennenlernen werde.
Meine Patienten, die ich betreuen darf und die Menschen, mit denen ich auf engstem Raum in Gemeinschaft leben werde und mit ihnen zusammen arbeiten werde, um anderen Menschen zu helfen.
Diese Gedanken sprengen meine Vorstellungskraft (und die, die mich kennen, wissen was für eine blühende Phantasie ich
habe 🙂 ) und sie füllen mein Herz gleichzeitig mit Freude.

Dennoch weiss ich, dass ich meine neu gewonnenen Freunde hier in Basel, meine Arbeit (hätte nie gedacht, dass ich DAS mal sagen UND meinen werde!) und die Schweiz vermissen werde. Aber es ist ja nur knapp ein halbes Jahr, dann komme ich mit einem grossen Koffer voller neuer Erfahrungen und bunter Erinnerungen zurück – und so lange gibt es Social Media und BLOGs und sogar Telefon auf dem Schiff 🙂 !!!

Ich bin enorm gespannt, wie es weiter gehen wird. Auf jeden Fall halte ich euch hier auf dem Laufenden und freue mich über jegliches Feedback – schön, dass du hier bist!

Alles Liebe! Silke